Die Holzbasierte Bioökonomie im Fokus: Mit Kreislaufwirtschaft und Produktnachhaltigkeit in eine biobasierte Zukunft
Die 33. Sitzung des Sachverständigenrats Bioökonomie Bayern fand am 10. und 11. November 2025 gemeinsam mit einer Werksbesichtigung bei der FRITZ EGGER GmbH & Co. OG in St. Johann in Tirol statt.
Werksleiter Matthias Danzl stellte das familiengeführte Unternehmen vor und bot den Ratsmitgliedern im Rahmen einer Werksführung informative Einblicke in die Produktionsprozesse und die weltweiten Tätigkeitsbereiche der EGGER-Gruppe. Holzwerkstoffe für die Möbelindustrie und Anwendungen im Innenausbau bishin zu Bauprodukten für verschiedenste Anwendungen bilden den Kern des Produktionsstandortes, an dem auch an der zukunftsweisenden Weiterentwicklung der Unternehmensprozesse und Produkte gearbeitet wird: Mit Ratsmitglied Dr. Veronika Auer und ihrer Kollegin Dr. Daniela Wohlschlager diskutierte der SVB zur Produktnachhaltigkeit bei EGGER und den Potenzialen und Herausforderungen rund um die ökobilanzielle Betrachtung von Holzwerkstoffen.
Im fachlichen Teil der Sitzung standen die aktuellen Aktivitäten im Rahmen der Bayerischen Bioökonomiestrategie (BayBÖS) sowie die Weiterentwicklung und zukünftige Ausrichtung der Arbeit des SVB im Mittelpunkt.
Im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der bayerischen Bioökonomie stehen auch die Aktivitäten des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtshaft, Forsten und Tourismus (StMELFT) in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) zur Erarbeitung einer Bayerischen Biomasse-Ressourcen-Strategie. Ziel der Strategie ist es, biogenen Kohlenstoff aus heimischer Biomasse anstelle fossiler Kohlenstoffquellen zu nutzen. Zudem sollen neue, nachhaltige Nutzungspfade für nachwachsende Rohstoffe, sowohl stofflich als auch energetisch, aufgezeigt werden.
Daneben arbeitet das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV) gemeinsam mit dem Ressourceneffizienzzentrum Bayern aktuell an einer bayerischen Kreislaufwirtschaftsstrategie, die sich, wie auch die Bioökonomiestrategie, mit einer nachhaltigen, kreislauffähigen und effizienten Nutzung der heimischen Rohstoffe beschäftigt. Die Kreislaufwirtschaftsstrategie wird ein Maßnahmenpaket enthalten und soll insbesondere auf Landesebene Impulse setzen, um Ressourcenschonung, Abfallvermeidung und Wiederverwendung zu stärken.
Der dieses Jahr veröffentlichte bayerische Aktionsplan zu CCU/CCS stellt schwer und nicht vermeidbare CO2-Emissionen in den Fokus. Der Aktionsplan umfasst insgesamt 20 Maßnahmen, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Auch in diesem Kontext beschäftigt den SVB, wie die Ziele des Aktionsplans mit denen der Bioökonomiestrategie ineinandergreifen und gemeinsam gestärkt werden können.
Außerdem wurden die laufenden und geplanten Aktivitäten des SVB zur Förderung der Bioökonomie in Bayern konkretisiert:
Ziel ist es, die Umsetzung und Weiterentwicklung der BayBÖS in Bayern weiterhin aktiv zu begleiten und Impulse für eine auf Bioökonomie ausgerichtete Zukunft zu setzen. Dazu betrachtet der SVB vier Fokusbereiche, um Handlungsbedarfe zu identifizieren und gemeinsam mit den relevanten Stakeholdern und zuständigen Ressorts Lösungen und Ideen für eine nachhaltige Bioökonomie zu entwickeln:
- Abfall- und Kreislaufwirtschaft
- Wirtschaft und Industrie
- Bausektor
- Land- und Forstwirtschaft
Im kommenden Jahr arbeiten die Ratsmitglieder in den thematischen Arbeitsgruppen mit Blick auf die Maßnahmen der BayBÖS an der Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen, die die Bioökonomie auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene voranbringen sollen.

