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Parlamentarischer Abend des SVB

Lebhafte Diskussionen zur Umsetzung der Bioökonomie

 

Am 20. Oktober 2021 veranstaltete der Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern einen Parlamentarischen Abend zum Thema „Umsetzung einer nachhaltigen Bioökonomie am Beispiel Holz“. Knapp 70 Teilnehmende diskutierten mit den Mitgliedern des SVB im Hofbräukeller die aktuellen Herausforderungen bei der Transformation zu einer biobasierten Lebens- und Wirtschaftsweise.

Grußworte aus dem Parlament

Nach der Begrüßung durch Patricia Eschenlohr, Sprecherin des Sachverständigenrats, folgten Grußworte von Martin Schöffel (CSU), stellvertretender Ausschussvorsitzender für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, sowie von Martin Stümpfig (Bündnis 90/Die Grünen), stellvertretender Ausschussvorsitzender für Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie, Medien und Digitalisierung. Beide betonten die Relevanz des Rohstoffs Holz, vertraten allerdings unterschiedliche Auffassungen zum Ausmaß der Waldbewirtschaftung und der Verfügbarkeit des Rohstoffs. Die erste Kontroverse für die spätere Diskussionsrunde war gesetzt.

Impulsvorträge aus dem Rat

Zunächst folgten zwei informative Vorträge aus dem Sachverständigenrat: Veronika Auer, stellvertretende Leiterin des Zentrums für biobasierte Materialien an der TH Rosenheim, referierte zum Thema Versorgungssicherheit in der Wertschöpfungskette Forst-Holz. Dabei verdeutlichte Auer die Komplexität der Wertschöpfungsstrukturen und die damit einhergehenden Versorgungsrisiken. Als mögliche Strategien zur Erhöhung der Versorgungssicherheit stellt sie Lieferkettenintegration, Ressourcendiversifikation, Langzeitverträge und Logistikstrategien vor. Von Dr. Michael Duetsch, Geschäftsführer der UPM Biochemicals GmbH, erhielten die Veranstaltungsgäste einen Einblick in die derzeit im Aufbau befindliche Bioraffinerie in Leuna, in der zukünftig holzbasierte Plattformchemikalien hergestellt werden. Die Kombination von Prozessen aus der Papier- und Zellstoffindustrie mit gängigen Verfahren aus der Chemieindustrie ermöglicht beispielsweise die Produktion von Chemikalien für Kunststoffanwendungen auf Basis von biobasiertem Kohlenstoff – dabei wird ausschließlich Laubholz aus nachhaltig bewirtschafteten und regionalen Wäldern zum Einsatz kommen.

Freie Bühne zum Mitdiskutieren

In der interaktiven Diskussionsrunde konnten alle Teilnehmende die Bühne betreten und mit Ratsmitgliedern und Lukas Schiffer, Gründer der Tjiko GmbH, die Herausforderungen für die Umsetzung einer nachhaltigen Bioökonomie in Bayern erörtern. Die Diskussion war in vier Themenblöcke strukturiert, in denen jeweils die Herausforderungen skizziert wurden, vor denen der Freistaat Bayern bei der Umsetzung eines biobasierten Wirtschaftens steht. Einigkeit bestand bei dem großen Rohstoffpotenzial Bayerns und dem Bedarf, effiziente, nachhaltige Nutzungskonzepte aufzuzeigen. Entscheidend sind, neben innovativen Ideen und Lösungen, für eine erfolgreiche Umsetzung die Verfügbarkeit von Fördermitteln und ein gelingender Wissenstransfer in die Praxis. Schiffer verdeutlichte die Dringlichkeit und Notwendigkeit radikale Änderungen umzusetzen.

Aufruf an die Staatsregierung & Poetry Slam zum Abschluss

In den anschließenden Tischrunden formulierten die Teilnehmenden ihre Forderungen an den Landtag und die Staatsregierung und demonstrierten diese auf großen Plakaten. Eine poetische Untermalung des Abends gab es von Poetry Slamer Nik Salsflausen, der die Inhalte und Themen der Veranstaltung unterhaltsam zusammenfasste: „Es gab Input und Austausch, Dissens und Verständnis, man ist nicht in allem vereint – doch im Großen und Ganzen gibt´s sicherlich Schlimmeres als zusammen auf dem Holzweg zu sein.“ Das anschließende Abendessen und ein reger informeller Austausch rundeten die Veranstaltung ab.

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