Bisherige Ergebnisse
Im Fokus des Bayerischen Klimaforschungsnetzwerks bayklif, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK), stehen der Klimawandel und seine Folgen für Bayern, wobei in mehreren Projekten auch die Landnutzung in die Untersuchungen miteinbezogen wird.
bayklif - Das Bayerische Netzwerk für Klimaforschung
Das Forschungsnetzwerk „bayklif“ soll dazu beitragen, die in Bayern vorhandenen und schon jetzt international sichtbaren Aktivitäten in der Klima- und Klimafolgenforschung zu bündeln und zu stärken. Dabei baut bayklif auf den bereits an den bayerischen Hochschulen bestehenden Kompetenzen auf und führt durch die interdisziplinäre Vernetzung der beteiligten Klimaforscherinnen und – forscher zu einem Mehrgewinn für die bayerischen Forschungslandschaft.
Die Forschungsschwerpunkte von „bayklif“ sind:
die ökologischen und gesellschaftlichen Folgen des Klimawandels
die Entwicklung und Anwendung von Verfahren, Strategien und Modellen zur Minderung des Klimawandels und zur regionalen Anpassung an seine Folgen
die Bewertung und das Design von regionalen und überregionalen Strategien und Instrumenten der Politik für Klimaschutz und
Klimaanpassung
Bei diesen bayklif-Projekten gibt es Anknüpfungspunkte zur Biomasse-Gewinnung, beispielsweise zum Anbau von Energiepflanzen wie Mais und Raps oder von Agrarholz in Kurzumtriebsplantagen:
„AquaKlif – Einfluss multipler Stressoren auf Fließgewässer im Klimawandel“ (Verbundprojekt, Projektlaufzeit: Umsetzungsphase 2021-2023): In AquaKlif wird u.a. untersucht, wie sich die Stressfaktoren niederschlagsbedingter Feinsedimenteintrag, höhere Temperatur und geringere Abflussmenge auf Lebensbedingungen in Bächen auswirken - einzeln und in Kombination.
„BLIZ – Wechselwirkungen zwischen Gesellschaft, Landnutzung, Ökosystemleistungen, Biodiversität in Bayern bis 2100“ (Verbundprojekt, laufend): In BLIZ werden u.a. Szenarien für eine nachhaltige Landnutzung in Bayern entwickelt, wobei auch Aufforstungen, der Anbau von Energiepflanzen auf Äckern und in Energieholzplantagen sowie ein verändertes Waldmanagement untersucht werden. Bei der Entwicklung der ackerbaulichen Nutzflächen seit 1999 in Bayern wurde eine Zunahme des Silomaisanbaus für die Verwendung in Biogasanlagen festgestellt, was nicht direkt mit dem Klimawandel, sondern indirekt aufgrund der klimapolitischen Förderung regenerativer Energien korreliert wurde.
- Klif – Auswirkungen auf Artenvielfalt und Ökosystemleistungen in naturnahen, agrarischen und urbanen Landschaften“ (Verbundprojekt, Projektlaufzeit: 2018-2023): In LandKlif wird in naturnahen, agrarischen und urbanen Landschaftsräume und in unterschiedlichen Klimazonen Bayerns untersucht, wie sich klimatische Gradienten und Landnutzung auf die Artenvielfalt und die Bereitstellung von Ökosystemleistungen auswirken, welche Wechselwirkungen zwischen klimatischen Rahmenbedingungen und der Landnutzung bestehen und ob Biodiversität die Resilienz gegenüber Klimawandel und klimatischen Extremereignissen verbessert. In einem Teilprojekt (TP 1) wurde im Besonderen untersucht, inwiefern warme klimatische Bedingungen und verschiedene Landschaftsparameter die Abundanz von Rapsschädlingen sowie Rapserträge beeinflussen.
- „MintBio – Auswirkungen des Klimawandels auf die biologische Vielfalt in Bayern: Multidimensionale Integration für bessere Biodiversitätsprognosen“
(Juniorprojekt, laufend): In MintBio werden die Auswirkungen von Klima- und Landnutzungswandel auf die zoologische Biodiversität untersucht, u.a. die Auswirkungen des Energiepflanzenanbaus auf Wirbeltiere auf globaler Skala.
Zudem haben die Wissenschaftler des Netzwerks den Ökosystemleistungsatlas Bayern im Juli 2023 fertiggestellt:
Dieser zeigt auf der Grundlage von Fernerkundungsdaten die Erträge für Raps für die gesamte Landesfläche. Zudem präsentiert der Atlas die räumliche Verteilung vieler anderer Ökosystemleistungen wie z.B. Holzproduktion, Kohlenstoffspeicherung in Böden und Vegetation als auch Erholung in der freien Landschaft, welche für Wirtschaft und Gesellschaft relevant sind.
Die interaktiven Karten sind zu finden unter atlas.oekosystemleistung.bayern
An der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde Ende 2023 das „Münchener Zentrum für Nachhaltigkeit (MZN)“ gegründet. Es fördert im Zusammenwirken seiner Mitglieder interdisziplinäre Forschung und Lehre zu Nachhaltigkeit unter besonderer Beachtung natur-, kultur- und sozialwissenschaftlicher, ethischer, schöpfungstheologischer, bildungs-, kunst- und wissenschaftstheoretischer sowie hochschuldidaktischer und -praktischer Dimensionen.
Bewertung des SVB
Durch Vernetzung und Zusammenarbeit verschiedener bayerischer Hochschulen, Universitäten und Institutionen bei der Forschung konnten in den letzten Jahren bereits einige Verbundprojekte umgesetzt und dadurch wertvolle Forschungsergebnisse generiert werden. Die Vielseitigkeit der gelisteten Beispiele verdeutlichten die Bedeutung Bayerns als Forschungs- und Innovationsstandort. Der SVB empfiehlt den Ausbau der etablierten Netzwerke und eine zielgruppengerichtete Wissenschaftskommunikation von Aktivitäten und Ergebnissen. Dies kann dazu beitragen, die entwickelten Lösungen und gesammelten Erkenntnisse der Projekte auch in eine breite praktische Umsetzung zu bringen.
Bisherige Ergebnisse
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) fördert derzeit z.B. folgende Forschungsvorhaben zur Thematik:
- „Effiziente Abfallnutzung – Zellfreie Vergärung von Lactose und Gewinnung von Restproteinen aus landwirtschaftlichen Abwasserströmen (ProLac)“ (Laufzeit: 01.01.2021 – 31.12.2023): Das Ziel des Gesamtprojektes ist es, neue Verfahren der Nutzung proteinhaltiger Prozesswasserströme aus der Kartoffelstärkeproduktion zu erarbeiten und zu etablieren.
- „Regional erzeugtes Lupinenprotein als Basis für Biokunststoffe“ (Laufzeit: 01.01.2022 – 31.12.2024): Ziel dieses Forschungsvorhabens ist daher die technische Erschließung von Protein der Schmalblättrigen Lupine (Lupinus angustifolius) zur Herstellung biologisch abbaubarer Fasern und Kunststoffe, die Anwendungen in Technik, Konsumgütern und insbesondere in der Landwirtschaft finden.
Bereits von 2016 bis 2019 wurde intensiv an den Fragestellungen zur Anpassung von bayerischen Kulturpflanzen an den Klimawandel im Rahmen des Projektverbunds BayKlimaFit 1 gearbeitet. Die Pflanzenzüchtung mit einer verbesserten Toleranz gegen wechselnde Umweltbedingungen stand dabei im Vordergrund. Zur Weiterentwicklung von Lösungsansätzen werden Forschungen im Projektverbund BayKlimaFit 2 seit 2021 fortgesetzt. Finanziert wird das auf drei Jahre ausgelegte Forschungsvorhaben vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV).
- Der Projektverbund „BayKlimaFit 2 – Starke Pflanzen im Klimawandel“ forscht in 10 Fachprojekten zu den Themenschwerpunkten:
- Hochwertige und klimaresiliente Pflanzen
- Gesunde Pflanzen im Klimawandel
- Effiziente Pflanzenversorgung trotz Klimastress
Die Zwischenberichte der 10. Fachprojekte sowie des Koordinierungsprojekts des PV BayKlimaFit2 wurden vorgelegt. Ergebnisse aus dem Projektverbund finden sich beispielsweise in der Broschüre „Pflanzenforschung – Wir lassen die Zukunft wachsen“ des StMUV.
In dem Verbund „SHIELD – Sichere heimische (Bio-) Lebensmittel durch sensorische Detektionsverfahren“ (gefördert durch die Bayerische Forschungsstiftung, Projektlaufzeit: 2021-2024) werden grundlegende Konzepte zur Gewährleistung der Sicherheit von (Bio-) Lebensmitteln von der Ernte bis zum Vertrieb erarbeitet. Mit der Entwicklung von Technologien für neue Detektionsmethoden können schadhafte, verdorbene oder verfälschte Produkte schneller, effizienter und sicher in der Prozesskette identifiziert werden.
Bewertung des SVB
Die umfangreiche Kompetenz in der bayerischen Bioökonomielandschaft kann besonders durch interdisziplinäre Zusammenarbeit und eine praxisnahe Beteiligung der Industrie eine bedeutsame Rolle in der Bewältigung globaler Herausforderungen einnehmen.
Der SVB begrüßt in diesem Zusammenhang zwei kürzlich gestartete Verbundvorhaben, die auf Bundesebene gefördert werden und mit umfangreicher Beteiligung bayerischer Bioökonomie-Akteure unterstützt werden.
Das Projekt „Innovationsnetzwerk Stoffliche Altholznutzung auf regionaler Ebene (ISAR)“ entwickelt Nutzungskonzepte für Altholz. Im Netzwerk „Nationales Transfer- und Beschleunigungsnetzwerk Industrielle Bioökonomie (TransBIB)“, koordiniert vom TUM Campus Straubing, engagieren sich zahlreiche Akteure der nationalen Bioökonomie. Das Projekt hat zum Ziel, die Transformation von Industrie und Gesellschaft im Sinne der „Industriellen Bioökonomie“ durch eine bundesländerübergreifende Wissensbündelung und -bewertung sowie Zusammenarbeit voranzubringen. Das Engagement der Beteiligten aus den unterschiedlichen Themenbereichen und Standorten erweitert zudem die regionalen Perspektiven und hebt das Potenzial der einzelnen Institutionen bzw. Bundesländer.
Bisherige Ergebnisse
Im Jahr 2022 wurde das „Digitale Portal Zukunft.Bioökonomie.Bayern“ vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) EU-weit ausgeschrieben, allerdings ging kein Bieterangebot ein. Parallel dazu wurde ein Förderantrag gemäß der BMWK-Richtlinie zur Förderung von Beispielregionen für die industrielle Bioökonomie eingereicht. Dieses Vorhaben trägt den Projekttitel „TransBiB – Nationales Transfer- und Beschleunigungsnetzwerk industrielle Bioökonomie“ und deckt aus Sicht des StMWi die wesentlichen inhaltlichen Arbeitspakete des Digitalen Portals ab. Aufgrund dieser Überschneidungen sieht das StMWi derzeit von einer Neuausschreibung des Digitalen Portals ab. Stattdessen wird geprüft, inwieweit einzelne Aspekte des Digitalen Portals über die bestehende StMWi-Landingpage zur Bioökonomie abgedeckt werden können.
TransBiB – Nationales Transfer- und Beschleunigungsnetzwerk industrielle Bioökonomie
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Ausschreibung „Industrielle Bioökonomie“ geförderte Verbundprojekt TransBIB hat zum Ziel, die Transformation von Industrie und Gesellschaft im Sinne der Industriellen Bioökonomie durch eine bundesländerübergreifende Wissensbündelung und -bewertung sowie Zusammenarbeit zu beschleunigen. Zusammen mit mehr als 20 Partnern aus Forschung und Industrie sowie verschiedener Bioökonomie-Initiativen soll die Bioökonomie in sechs Arbeitspaketen gemeinsam vorangetrieben werden. Das Projekt startete im Oktober 2023 mit einer Laufzeit von fünf Jahren.
Bewertung des SVB
Mit dem Projekt TransBiB können die Inhalte und Zielsetzungen des Digitalen Portals ggf. überregional umgesetzt werden. Mit diesem Ansatz sieht auch der SVB die Chance, Doppelungen zu vermeiden, Synergien zu nutzen und den Mehrwert des „Portals“ durch eine bundesweite Integration zu steigern. Es bedarf weiterhin des Ausbaus von Instrumenten zur Wissensvermittlung und Informationen rund um die Bioökonomie. Die Inhalte der Plattform sollten auch in der Umsetzungsphase von TransBIB begleitet werden. Entsprechend sollte sich der Freistaat Bayern, wo möglich, in die Ausgestaltung einbringen.
Bisherige Ergebnisse
Die Bayerische Staatsregierung förderte verschiedene Cross-Cluster-Projekte, u.a. mit Beteiligung der Cluster Chemie, Neue Werkstoffe, Ernährung und Umwelt und die Stakeholder-Veranstaltung der Cluster Industrielle Biotechnologie (IBB) und Chemie im Juni 2022 (vgl. Maßnahme 47). In der kommenden Förderperiode der Cluster-Offensive Bayern soll die Bioökonomie im Querschnittsbereich „Nachhaltigkeit“ verankert werden.
Die Bayerische Staatsregierung unterstützt das Engagement der bayerischen Beteiligten im Netzwerkprojekt TransBIB (vgl. Maßnahme 43).
Bewertung des SVB
Der SVB empfiehlt auch in Zukunft die überregionale Zusammenarbeit in der Bioökonomie auszubauen. Dies gilt neben Unternehmen und Forschungseinrichtungen auch auf politischer Ebene. Nur durch eine interdisziplinäre und bundesweite Zusammenarbeit kann die Bioökonomie auf regionaler Ebene kohärent umgesetzt werden. Die Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Bioökonomie sollte den Austausch innerhalb und mit den Bioökonomie-Stakeholdern erweitern.
Die Einbindung der Cluster und die feste Verankerung der Bioökonomie im Querschnittsbereich „Nachhaltigkeit“ innerhalb der Cluster-Offensive Bayern können die zukünftige Zusammenarbeit und die Schaffung neuer Netzwerke befördern.
Mit der Cluster-Offensive fördert der Freistaat Bayern die Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Unternehmen in 17 Schlüsselbranchen. Die bayernweit tätigen Clusterplattformen vernetzen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Die Cluster helfen den Unternehmen, Produkte gemeinsam zu entwickeln, Unternehmensabläufe zu optimieren und Märkte zu erobern.
Bisherige Ergebnisse
Im September 2022 fand das Bioökonomieforum des Bioökonomierates der Bundesregierung (BÖR) in Berlin statt. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und der Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern (SVB) lieferten für die Veröffentlichung der Broschüre „Daten, Fakten, Zuständigkeiten: Wo steht die Bioökonomie in den Ländern?“ einen Steckbrief zur Bioökonomie in Bayern sowie einen Videobeitrag zur Vorstellung der Bioökonomie-Aktivitäten in den Bundesländern.
Beim Treffen des Arbeitskreises Industriepolitik 2022 in Augsburg nahm auf Einladung des StMWi auch ein Vertreter der Geschäftsstelle des Bioökonomierats der Bundesregierung (BÖR) teil und stellte aktuelle Entwicklungen und Aktivitäten zur Bioökonomie in Deutschland vor.
Die Zusammenarbeit auf Bund-Länderebene wird durch die „AG Länderinitiativen“ des BÖR, bei der sich auch der SVB engagiert, vorangetrieben. Verschiedene Institutionen und Initiativen zur Bioökonomie in den Bundesländern beteiligen sich in der Arbeitsgruppe und bringen sich aktiv in die Arbeit des BÖR ein. Mit den Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung zur Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie würden auch die Empfehlungen der Bundesländer in die nationale Bioökonomiepolitik integriert. Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig an den verschiedenen Standorten der Beteiligten. Das StMWi lädt die Initiativen auch nach Bayern ein, um die Bund-Länderzusammenarbeit weiter zu intensivieren.
Bewertung des SVB
Das Engagement der Bioökonomieinitiativen in Zusammenarbeit mit dem BÖR unterstützt der SVB aktiv und ist in der Arbeitsgruppe stellvertretend für den Freistaat Bayern beteiligt. Um die Bioökonomie insgesamt, d. h. auf Bundesebene und regional gleichermaßen voranzubringen, Doppelarbeit zu vermeiden und Synergieeffekte zu nutzen, bedarf es zwingend der Koordinierung und Abstimmung (politischer) Entscheidungen zwischen Bundes- und Länderebene.
Eine dezidierte Bundesländerveranstaltung zur Bioökonomie wurde vom Freistaat Bayern bisher nicht umgesetzt. Durch die Intensivierung des überregionalen Austauschs der Akteure wächst das Bioökonomienetzwerk stetig. Eine bayerische Veranstaltung zur Vernetzung der Bioökonomie-Stakeholder in Deutschland könnte hierbei weitere Impulse zur Ausweitung der Zusammenarbeit setzen. Der SVB empfiehlt der Bayerischen Staatsregierung, die Bundesländerveranstaltung zur Bioökonomie in naher Zukunft umzusetzen und beteiligt sich gerne an der Ausgestaltung. Ebenso begrüßt der SVB die Einladung und Unterstützung der AG Länderinitiativen durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.
Bisherige Ergebnisse
Die Bayerische Bioökonomiestrategie (BayBÖS) wurde auf verschiedenen internationalen Fachveranstaltungen vorgestellt, um ihre Ziele und Inhalte einem weltweiten Publikum näherzubringen. Dazu gehörten unter anderem ein Roundtable des World Bioeconomy Forum mit 150 Teilnehmenden aus 40 Ländern, das Alpine Policy Forum mit etwa 100 Teilnehmenden aus verschiedenen Alpenstaaten und ein Webinar der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) zur Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung. Auch bei der EU-Bioplastics Conference 2022 in Berlin stellte das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie die BayBÖS vor.
Zudem wurde die Strategie bei Treffen mit ausländischen Delegationen präsentiert, darunter Vertreter der US State Legislatures, der Afrikanischen Union, Bosnien-Herzegowina, Greater Nagoya (Japan), Saudi-Arabien und Queensland (Australien).
Die Bayerischen Auslandsrepräsentanzen aus insgesamt 28 Ländern erhielten 2021 und 2023 im Rahmen des Jahrestreffens in Bayern Informationen zum aktuellen Stand der Bioökonomiestrategie, um die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Bioökonomie zu fördern.
Mitglieder des SVB und Staatsminister Hubert Aiwanger mit Vertreter*innen der EU-Kommission und des EU-Parlaments in der Bayerischen Vertretung in Brüssel Quelle: StMWi/Neureuther
Bewertung des SVB
Bioökonomisch orientierte Unternehmen in Bayern können zwar auf eine Vielzahl lokal produzierter nachwachsender Rohstoffe zurückgreifen, können aber trotzdem auch auf den Import von Rohstoffen nach Bayern angewiesen sein. Wertschöpfungsketten erstrecken sich oft über mehrere Länder hinweg. Ebenso wäre der bayerische Markt alleine für lokal produzierte Produkte der Bioökonomie zu klein. Rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen können sich von Staat zu Staat bzw. Markt zu Markt wesentlich unterscheiden. Daher muss die internationale Zusammenarbeit auf den Feldern der Bioökonomie intensiviert werden und politische Kooperationen mit strategisch wichtigen, europäischen Nachbarländern, internationalen Partnern und Regionen ausgebaut werden. Die bayerische Staatsregierung kann über ihre vielfältigen Kontakte und Vertretungen auch KMUs bei der Entwicklung und dem Ausbau von Handelsbeziehungen und dem Eintritt in neue Märkte unterstützen. Ebenso wichtig ist es, dass sie sich für die Bioökonomie förderliche, rechtliche Rahmenbedingungen in anderen Ländern und vor allem auf EU-Ebene einsetzt.
Mit der Veranstaltung „Bioökonomie in Bayern – Beitrag für die Kreislaufwirtschaft“, am 1. Juni 2022 in Brüssel, hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, unter Einbeziehung des Sachverständigenrates Bioökonomie Bayern, wichtigen Vertretern der Europäischen Kommission und Mitgliedern des Europäischen Parlamentes die Bedeutung der Bioökonomie für Bayern präsentiert.
Auch wenn die Maßnahme als „umgesetzt“ gekennzeichnet ist, so handelt es sich doch um eine fortlaufende Aktivität und die Bayerische Staatsregierung sollte, wann immer es auf internationalen Veranstaltungen, in europäischen Gremien oder bei Treffen mit Vertreter*innen ausländischer Institutionen angebracht ist, auf die eigenen Bemühungen und Erfolge um eine Etablierung der Bioökonomie hinweisen und Kontakte ausbauen.
Graphic Recording zur Veranstaltung Quelle: Mara Callaert/Visuality
Bisherige Ergebnisse
Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) hat im Kontext der Bayerischen Bioökonomiestrategie bisher zwei internationale Veranstaltungen gefördert:
„ISEF – International Sustainable Economy Forum“: Die Veranstaltung fand in München statt und hatte 87 Teilnehmende sowie vier ausstellende Institutionen. Das ISEF ist eine Plattform, die Stakeholder aus globalen Unternehmen, Start-ups, Forschungseinrichtungen und Beratungsunternehmen miteinander vernetzt.
„KTB – Key Technologies in the Bioeconomy Conference“: Die KTB wurde in Straubing veranstaltet und zählte 173 Teilnehmende sowie neun ausstellende Institutionen. Die Konferenz konzentrierte sich auf Schlüsseltechnologien in der Bioökonomie und die Vernetzung internationaler Akteure. Die Konferenz bot ein Programm aus Vorträgen von Industrie- und Wissenschaftsvertreter*innen sowie Netzwerkveranstaltungen.
Bewertung des SVB
Mit den internationalen Stakeholder-Konferenzen konnten Akteure aus verschiedenen Bereichen und Regionen der Bioökonomie vernetzt werden und es wurden aktuelle Aspekte der Bioökonomie in Wirtschaft, Forschung und Politik präsentiert.
Durch die Veranstaltung der Konferenzen hat auch die Bayerische Staatsregierung zur Förderung nachhaltiger Wirtschaft und Technologien und zur Internationalisierung der Bioökonomie beigetragen. Die positive Resonanz und die Notwendigkeit für Akteure, sich über alle Aspekte der Bioökonomie, von Forschung und Entwicklung, über Finanzierungsmöglichkeiten und die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Vermarktung auszutauschen, zeigen, dass diese Art von Stakeholder-Konferenzen auch in Zukunft ein wichtiges Instrument zur Förderung der Bioökonomie sein können. Der SVB begrüßt eine Fortführung und Ausweitung derartiger Veranstaltungen.