Stärkung der Bereitschaft der Gesellschaft zur Transformation

Aufklärungsarbeit zu biobasierten Produkten Lesen
Plattformen für den Bürgerdialog Lesen
Unterstützung von Bioökonomie-Modellregionen Lesen
Fortbildung von Lehrkräften Lesen
Informations-, Lern- und Beratungszentrum Lesen
Bundesländerveranstaltung zur Bioökonomie Lesen
Ausbau der internationalen Zusammenarbeit Lesen
Fortführung des Sachverständigenrats Lesen
Maßnahme 8

Bisherige Ergebnisse

Die Bayerische Staatsregierung hat eine crossmediale Informationskampagne zu biobasierten Produkten und der Bioökonomie initiiert, die sich in der Umsetzung befindet. Die Kampagne hat eine geplante Laufzeit von 21 Monaten und soll Bewusstsein für die Bioökonomie in der Gesellschaft schaffen, die Arbeitsweisen erklären, für die Wirtschaftsform werben und einen Dialog mit kritischen Stimmen ermöglichen.
Mit dem Hashtag #bayernhandelt soll auf die Potenziale und bereits umgesetzte Best-Practices der bayerischen Bioökonomie aufmerksam gemacht werden.

Image

Bewertung des SVB

Mit der Beauftragung der Kampagne wurden die Weichen zur Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit zur Bioökonomie gestellt, die tatsächliche Wirkung der Info-Kampagne bleibt erst abzuwarten. Die Bioökonomie ist ein komplexes Thema und es ist wichtig, dass die Bürger*innen umfassend informiert und in den Dialog einbezogen werden, um einerseits die Potenziale bioökonomischer Produkte zu vermitteln und anderseits etwaige Bedenken zu adressieren und diese auszuräumen.
Der SVB befürwortet ausdrücklich die Stärkung des Bewusstseins zur Bioökonomie in der breiten Öffentlichkeit. Die Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbraucher beeinflusst maßgeblich die Transformation hin zu einer Bioökonomie. So kommt den Verbraucherinnen und Verbrauchern eine entscheidende Bedeutung bei der Umsetzung der Bioökonomie zu. Daher empfiehlt der SVB diese Maßnahme weiter zu verfolgen und in Zukunft die Umsetzung durch weitere Projekte zu intensivieren.

Maßnahme 10

Bisherige Ergebnisse

Die Bayerische Staatsregierung hat verschiedene Initiativen und Veranstaltungen umgesetzt:
Von 2019 bis 2023 fanden seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz insgesamt sieben Kommunalforen mit dem Staatsminister statt, jeweils eines pro Regierungsbezirk, mit Beteiligung von Kommunalpolitikerinnen und -politikern. Dabei wurden v.a. Klimaschutz/-anpassung, Wasserwirtschaft und Naturschutz diskutiert. Außerdem finden im Rahmen des „Kommunal-Dialogs“ mit den Bayerischen Kommunalen Spitzenverbänden regelmäßige Arbeitstreffen statt, insbesondere zu Themen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung.
Weitere öffentliche Veranstaltungen und Plattformen wie das Forum 3B in Straubing, Vorträge zur Bioökonomie an der Hochschule München, Fit for Future Bioökonomie und Tourismus in Straubing und das Forum Zukunft.Bioökonomie.Bayern.Begreifbar. in Straubing wurden durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) umgesetzt.
Durch die Einrichtung einer Themenseite zur Bioökonomie auf der Homepage des StMWi und einer LinkedIn-Gruppe soll der offene Diskurs zur Bioökonomie gefördert werden.

SVB-Vorsitzende Dr. Veronika Auer übergibt die Handlungsempfehlungen des Rates an Staatsminister Hubert Aiwanger bei der Regional-Veranstaltung  „Fit for Future“ (links) | Quelle: StMWi A. Heddergott
SVB-Vorsitzende Dr. Veronika Auer übergibt die Handlungsempfehlungen des Rates an Staatsminister Hubert Aiwanger bei der Regional-Veranstaltung „Fit for Future“ (links) | Quelle: StMWi A. Heddergott
Staatsminister Hubert Aiwanger beim Forum Zukunft.Bioökonomie.Bayern.Begreifbar in Straubing Quelle: StMWi L. Barth
Staatsminister Hubert Aiwanger beim Forum Zukunft.Bioökonomie.Bayern.Begreifbar in Straubing Quelle: StMWi L. Barth

Bewertung des SVB

Zivilgesellschaftliche Teilhabe ist ein wesentlicher Hebel für die Akzeptanz und das Verständnis zur Bioökonomie in der Öffentlichkeit. Die Wahrnehmung der Bürger*innen und deren aktive Mitgestaltung der Bioökonomie in Bayern spielen eine wichtige Rolle im Transformationsprozess, um auch deren Perspektive in der Weiterentwicklung und schlussendlich in der Umsetzung eines nachhaltigen Wirtschaftssystems einzubeziehen.
Die Einbindung der Öffentlichkeit auch bei komplexen wissenschaftlichen Themen wie der Bioökonomie sieht der SVB auch weiterhin als wesentliches Handlungsfeld.

Image

Bisherige Ergebnisse

Durch die Mitarbeit des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) in der Dialogplattform „Industrielle Bioökonomie“ bringt die Landesregierung die bayerischen Interessen auf nationaler Ebene in die politische Diskussion ein.
Vier bayerische Regionen sind als Beispiele der Bioökonomie benannt und im Bioökonomieatlas des BMWK gelistet und beschrieben. Die Vernetzung der bayerischen Regionen Nordbayern (Nürnberg, Unterfranken), Südostoberbayern (Traunstein, Mühldorf, …), Straubing, und Augsburg wurde durch den SVB und das StMWi unterstützt, um eine koordinierte und kooperative Herangehensweise an die Förderung der Bioökonomie in Bayern zu gewährleisten.

Vertreter*innen der bayerischen Bioökonomieregionen beim Workshop im StMWi  Quelle: Umweltcluster Bayern/Marco Geiger
Vertreter*innen der bayerischen Bioökonomieregionen beim Workshop im StMWi Quelle: Umweltcluster Bayern/Marco Geiger

Bewertung des SVB

Die Bemühungen des StMWi gemeinsam mit dem SVB und den Modellregionen sind nicht in einem Projektantrag im Rahmen der Förderrichtlinie resultiert. Dennoch hat sich durch die Koordination der Netzwerktreffen und den wiederholten Austausch der Akteure das bayerische Bioökonomie-Netzwerk verbessert und gefestigt. Der SVB begrüßt das proaktive Engagement der regionalen Bioökonomie-Expert*innen und rät der Bayerischen Staatsregierung, die zukünftigen Initiativen des Netzwerks unbedingt zu unterstützen.
Der SVB unterstützt auch den Projektverbund „TransBIB“ im Rahmen des Förderprogramms „Industrielle Bioökonomie“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Das Projekt zielt darauf ab, ein nationales Transfer- und Beschleunigungsnetzwerk in der industriellen Bioökonomie aufzubauen. Das Konzept mit seinem breiten Netzwerk an Projektpartnern kann zur Förderung des Wissenstransfers und zur Skalierung innovativer Bioökonomie-Projekte in Deutschland beitragen und die interdisziplinäre und überregionale Zusammenarbeit weiter ausbauen.

Image

Bisherige Ergebnisse

Orientierungsrahmen für die inhaltliche Planung der Lehrkräftefortbildung ist das Schwerpunktprogramm Lehrkräftefortbildung, das alle zwei Jahre neu festgelegt wird und für alle Ebenen der Staatlichen Lehrkräftefortbildung verbindlich ist. Das Schwerpunktprogramm für die Jahre 2023 und 2024 beinhaltet auch die Themen Umweltbildung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit (2021 ergänzt).
Im Schuljahr 2021/2022 fanden etwa 300 Veranstaltungen im Rahmen der Staatlichen Lehrkräftefortbildung statt, die sich mit Themen der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auseinandersetzten, mit über 5.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Ergänzt wurde dieses Angebot durch rund 170 Veranstaltungen externer Anbieter mit rund 1.350 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
Ein konkretes Beispiel für umgesetzte Fortbildungsveranstaltungen sind die Dillinger Umwelttage (in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern e.V. – LBV), bei denen Lehrkräfte zur Vermittlung des Themas Nachhaltigkeit geschult werden und wie nachhaltige Verhaltensänderungen gefördert werden können. Ein weiterer Beitrag erfolgte 2022 durch C.A.R.M.E.N. e.V. mit der Weiterbildung „Bioökonomie, Nachhaltigkeit und Klimaschutz“.

Die Mitarbeitenden bei C.A.R.M.E.N. e.V. vermitteln in Lehrkräftefortbildungen Inhalte zu Bioökonomie, Nachhaltigkeit und Klimaschutz Quelle: SVB/Eiglsperger
Die Mitarbeitenden bei C.A.R.M.E.N. e.V. vermitteln in Lehrkräftefortbildungen Inhalte zu Bioökonomie, Nachhaltigkeit und Klimaschutz Quelle: SVB/Eiglsperger
Die Mitarbeitenden bei C.A.R.M.E.N. e.V. vermitteln in Lehrkräftefortbildungen Inhalte zu Bioökonomie, Nachhaltigkeit und Klimaschutz Quelle: SVB/Eiglsperger

Bewertung des SVB

Der SVB begrüßt den Ausbau des Weiterbildungsangebots für Lehrkräfte. Bisher stehen die Inhalte der Bioökonomie dabei zumeist im Gesamtkontext von Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das Angebot zu konkreten Fortbildungen, bei denen Wissen über die Chancen und Herausforderungen der Ansätze und Anwendungsmöglichkeiten der Bioökonomie vermittelt werden, sollte bedarfsgerecht weiterentwickelt werden. Der SVB unterstützt aktiv die Weiterbildungen des C.A.R.M.E.N. e.V. und rät dazu, dieses Angebot zu verstetigen.
Die Integration von Themen der Bioökonomie in die Lehrkräftefortbildung unterstützt die Wissensvermittlung zu Bioökonomie und nachhaltiger Entwicklung und soll dabei helfen, Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren und dazu befähigen, sich durch bewusste Handlungsentscheidungen aktiv für eine nachhaltige Zukunft einzusetzen.

Maßnahme 16

Bisherige Ergebnisse

Das NAWAREUM in Straubing, ein wegweisendes Museum für Natur und Umwelt, wurde im März 2023 mit einer offiziellen Eröffnung durch Ministerpräsident Dr. Markus Söder, StM Hubert Aiwanger und StMin Michaela Kaniber eingeweiht.
Die Gestaltung des Baus und der Fassade verkörpert die Verbindung zwischen Natur und Technik, die das NAWAREUM auch in seiner Dauerausstellung thematisiert. Das Gebäude wurde im Standard eines Passivhauses errichtet, sowohl im Außen- als auch im Innenbereich wurde zudem mit viel Holz gearbeitet.
Während der Bauzeit und der Erarbeitung des Ausstellungskonzepts stand das NAWAREUM im engen Austausch mit verschiedenen Expert*innen und Projektbeteiligten. Mit dem NAWAREUM am Technologie- und Förderzentrum in Straubing schafft die Bayerische Staatsregierung ein modernes „Mitmach-Museum“, in dem sich die Besucher*innen umfassend und anschaulich über zentrale Themen der Bioökonomie informieren können.
Ergänzt wird die Ausstellung durch regelmäßige Angebote, u.a. pädagogische Programme, Führungen, Workshops und Vorträge.

Außenansicht | Quelle: NAWAREUM/Franziska Schroedinger
Außenansicht | Quelle: NAWAREUM/Franziska Schroedinger
Offizielle Eröffnung | Quelle: NAWAREUM/Franziska Schroedinger
Offizielle Eröffnung | Quelle: NAWAREUM/Franziska Schroedinger
Herbarwand | Quelle: NAWAREUM/Franziska Schroedinger
Herbarwand | Quelle: NAWAREUM/Franziska Schroedinger

Bewertung des SVB

Das NAWAREUM in Straubing spielt eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Wissen und der Förderung der Bioökonomie in Bayern und darüber hinaus. Als interaktives Museum und Wissenszentrum bietet es den Besucher*innen eine Vielzahl von Bildungs- und Informationsmöglichkeiten zu den Themen Bioökonomie, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Umweltbildung.
Regelmäßige Veranstaltungen in Form von Ausstellungen, Workshops, Vorträgen und weiteren Aktionen, vermitteln Bewusstsein für die Bedeutung einer nachhaltigen Bioökonomie und bauen das Wissen über innovative Technologien und Lösungen im Bereich der Bioökonomie in der Bevölkerung weiter aus.
Darüber hinaus bietet das NAWAREUM auch umfassende Weiterbildungsangebote und Fortbildungsprogramme für Fachkräfte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung an, um das Wissen und die Kompetenzen im Bereich der Bioökonomie zu vertiefen und zu erweitern.
Durch diese breite Palette an Aktivitäten und Angeboten leistet das NAWAREUM einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Bioökonomie und der Umweltbildung. Es sensibilisiert die Öffentlichkeit für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wirtschaftsweise und trägt dazu bei, die Zusammenhänge zwischen Mensch, Natur und Technologie besser zu verstehen. In diesem Sinne kann das NAWAREUM als Schlüsselakteur und Multiplikator im Bereich der Bioökonomie angesehen.

Maßnahme 45

Bisherige Ergebnisse

Im September 2022 fand das Bioökonomieforum des Bioökonomierates der Bundesregierung (BÖR) in Berlin statt. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und der Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern (SVB) lieferten für die Veröffentlichung der Broschüre „Daten, Fakten, Zuständigkeiten: Wo steht die Bioökonomie in den Ländern?“ einen Steckbrief zur Bioökonomie in Bayern sowie einen Videobeitrag zur Vorstellung der Bioökonomie-Aktivitäten in den Bundesländern.
Beim Treffen des Arbeitskreises Industriepolitik 2022 in Augsburg nahm auf Einladung des StMWi auch ein Vertreter der Geschäftsstelle des Bioökonomierats der Bundesregierung (BÖR) teil und stellte aktuelle Entwicklungen und Aktivitäten zur Bioökonomie in Deutschland vor.
Die Zusammenarbeit auf Bund-Länderebene wird durch die „AG Länderinitiativen“ des BÖR, bei der sich auch der SVB engagiert, vorangetrieben. Verschiedene Institutionen und Initiativen zur Bioökonomie in den Bundesländern beteiligen sich in der Arbeitsgruppe und bringen sich aktiv in die Arbeit des BÖR ein. Mit den Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung zur Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie würden auch die Empfehlungen der Bundesländer in die nationale Bioökonomiepolitik integriert. Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig an den verschiedenen Standorten der Beteiligten. Das StMWi lädt die Initiativen auch nach Bayern ein, um die Bund-Länderzusammenarbeit weiter zu intensivieren.

Bewertung des SVB

Das Engagement der Bioökonomieinitiativen in Zusammenarbeit mit dem BÖR unterstützt der SVB aktiv und ist in der Arbeitsgruppe stellvertretend für den Freistaat Bayern beteiligt. Um die Bioökonomie insgesamt, d. h. auf Bundesebene und regional gleichermaßen voranzubringen, Doppelarbeit zu vermeiden und Synergieeffekte zu nutzen, bedarf es zwingend der Koordinierung und Abstimmung (politischer) Entscheidungen zwischen Bundes- und Länderebene.
Eine dezidierte Bundesländerveranstaltung zur Bioökonomie wurde vom Freistaat Bayern bisher nicht umgesetzt. Durch die Intensivierung des überregionalen Austauschs der Akteure wächst das Bioökonomienetzwerk stetig. Eine bayerische Veranstaltung zur Vernetzung der Bioökonomie-Stakeholder in Deutschland könnte hierbei weitere Impulse zur Ausweitung der Zusammenarbeit setzen. Der SVB empfiehlt der Bayerischen Staatsregierung, die Bundesländerveranstaltung zur Bioökonomie in naher Zukunft umzusetzen und beteiligt sich gerne an der Ausgestaltung. Ebenso begrüßt der SVB die Einladung und Unterstützung der AG Länderinitiativen durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

wo-steht-die-biookonomie-in-den-landern.png
Maßnahme 46

Bisherige Ergebnisse

Die Bayerische Bioökonomiestrategie (BayBÖS) wurde auf verschiedenen internationalen Fachveranstaltungen vorgestellt, um ihre Ziele und Inhalte einem weltweiten Publikum näherzubringen. Dazu gehörten unter anderem ein Roundtable des World Bioeconomy Forum mit 150 Teilnehmenden aus 40 Ländern, das Alpine Policy Forum mit etwa 100 Teilnehmenden aus verschiedenen Alpenstaaten und ein Webinar der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR) zur Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung. Auch bei der EU-Bioplastics Conference 2022 in Berlin stellte das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie die BayBÖS vor.
Zudem wurde die Strategie bei Treffen mit ausländischen Delegationen präsentiert, darunter Vertreter der US State Legislatures, der Afrikanischen Union, Bosnien-Herzegowina, Greater Nagoya (Japan), Saudi-Arabien und Queensland (Australien).
Die Bayerischen Auslandsrepräsentanzen aus insgesamt 28 Ländern erhielten 2021 und 2023 im Rahmen des Jahrestreffens in Bayern Informationen zum aktuellen Stand der Bioökonomiestrategie, um die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Bioökonomie zu fördern.

Mitglieder des SVB und Staatsminister Hubert Aiwanger mit Vertreter*innen der ­EU-Kommission und des EU-Parlaments in der Bayerischen  Vertretung in Brüssel  Quelle: StMWi/Neureuther
Mitglieder des SVB und Staatsminister Hubert Aiwanger mit Vertreter*innen der ­EU-Kommission und des EU-Parlaments in der Bayerischen Vertretung in Brüssel Quelle: StMWi/Neureuther
Image

Bewertung des SVB

Bioökonomisch orientierte Unternehmen in Bayern können zwar auf eine Vielzahl lokal produzierter nachwachsender Rohstoffe zurückgreifen, können aber trotzdem auch auf den Import von Rohstoffen nach Bayern angewiesen sein. Wertschöpfungsketten erstrecken sich oft über mehrere Länder hinweg. Ebenso wäre der bayerische Markt alleine für lokal produzierte Produkte der Bioökonomie zu klein. Rechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen können sich von Staat zu Staat bzw. Markt zu Markt wesentlich unterscheiden. Daher muss die internationale Zusammenarbeit auf den Feldern der Bioökonomie intensiviert werden und politische Kooperationen mit strategisch wichtigen, europäischen Nachbarländern, internationalen Partnern und Regionen ausgebaut werden. Die bayerische Staatsregierung kann über ihre vielfältigen Kontakte und Vertretungen auch KMUs bei der Entwicklung und dem Ausbau von Handelsbeziehungen und dem Eintritt in neue Märkte unterstützen. Ebenso wichtig ist es, dass sie sich für die Bioökonomie förderliche, rechtliche Rahmenbedingungen in anderen Ländern und vor allem auf EU-Ebene einsetzt.
Mit der Veranstaltung „Bioökonomie in Bayern – Beitrag für die Kreislaufwirtschaft“, am 1. Juni 2022 in Brüssel, hat das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, unter Einbeziehung des Sachverständigenrates Bioökonomie Bayern, wichtigen Vertretern der Europäischen Kommission und Mitgliedern des Europäischen Parlamentes die Bedeutung der Bioökonomie für Bayern präsentiert.
Auch wenn die Maßnahme als „umgesetzt“ gekennzeichnet ist, so handelt es sich doch um eine fortlaufende Aktivität und die Bayerische Staatsregierung sollte, wann immer es auf internationalen Veranstaltungen, in europäischen Gremien oder bei Treffen mit Vertreter*innen ausländischer Institutionen angebracht ist, auf die eigenen Bemühungen und Erfolge um eine Etablierung der Bioökonomie hinweisen und Kontakte ausbauen.

Graphic Recording zur Veranstaltung  Quelle: Mara Callaert/Visuality
Graphic Recording zur Veranstaltung Quelle: Mara Callaert/Visuality
Maßnahme 49

Bisherige Ergebnisse

2021 wurde der Sachverständigenrat Bioökonomie Bayern von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erneut für drei Jahre berufen. In den letzten drei Jahren waren die ehrenamtlich tätigen Ratsmitglieder in verschiedenen Bereichen für den SVB tätig.

  • Mit Vorträgen und Beiträgen an Fach- und Netzwerkveranstaltungen unterstützen die bayerischen Bioökonomie-Expertinnen und Experten eine zielgruppengerechte Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit zu aktuellen Themen der Bioökonomie.
  • Durch Stellungnahmen und Diskussionen zur Novellierung bürokratischer, rechtlicher oder wissenschaftlicher Rahmenbedingungen und technologischen Neuerungen brachte sich der SVB beratend in die Weiterentwicklung und Umsetzung einer biobasierten und nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise in Bayern ein.
  • Mit seinen Veröffentlichungen spricht der SVB Handlungsempfehlungen an die Bayerische Staatsregierung aus, wie eine nachhaltige Transformation des Wirtschaftssystems ermöglicht werden kann.
  • Durch Vernetzung mit wissenschaftlichen Institutionen, verschiedenen Verbänden, vergleichbaren Gremien und weiteren Stakeholdern sowie der eigenen fachlichen Expertise bringen die Ratsmitglieder und die Geschäftsstelle des SVB sich in der Zusammenarbeit innerhalb Bayerns, aber auch in der überregionalen Netzwerkarbeit zur Bioökonomie ein.

Die Interdisziplinarität des Gremiums ermöglicht eine umfassende Betrachtung bioökonomischer Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven – sowohl wissenschaftlich als auch industrieseitig.

Der SVB im Austausch mit Umweltminister Thorsten Glauber | Quelle: SVB
Der SVB im Austausch mit Umweltminister Thorsten Glauber | Quelle: SVB

Bewertung des SVB

Der Sachverständigenrat wurde in den Jahren 2021 – 2023 als Beratungsgremium in seiner 3. Amtsperiode eingesetzt. Als unabhängiger Expertenrat begleitet der SVB bereits seit 2015 die Umsetzung der Bioökonomie in Bayern und steht mit wissenschaftlicher und industrieller Expertise für Fragestellungen der Bayerischen Staatsregierung zur Verfügung.
Die Bioökonomie ist ein wachsendes Feld in der Neugestaltung der Wirtschaft auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene. Bayern geht mit seinem Engagement in verschiedensten innovativen Bereichen des Themenfelds voran und konnte so bereits 2020 eine eigene Landesstrategie veröffentlichen. Die Begleitung dieses fortwährenden Transformationsprozesses gelingt nur durch die Einbindung der betreffenden Stakeholder – gerade in der Bioökonomie handelt es sich dabei um ein schwer überschaubares und kaum erfassbares Netz an betroffenen Akteuren. Die Besetzung des SVB versucht diesbezüglich eine annähernde Abdeckung des Themenspektrums der Bioökonomie darzustellen und so möglichst viele Perspektiven bei der Ausrichtung politischer Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Auch in anderen Bundesländern wurden mittlerweile Bioökonomieräte eingerichtet und ein lebendiges Netzwerk, bis hin zu gemeinsamer Projektarbeit entwickelt sich. Eine der Kernaufgaben des SVB ist es und bleibt es auch zukünftig, die Interessen der bayerischen Akteure auch überregional zu vertreten. Der Rat engagiert sich dazu in verschiedenen Initiativen, wie beispielsweise der Arbeitsgruppe der Länderinitiativen des Bioökonomierates der Bundesregierung (BÖR) oder Netzwerken wie dem Bioeconomy e.V. und Bioeconomy Austria. Die steigende Nachfrage nach gemeinsamen Projekten, eine Beteiligung durch Vorträge und bei Veranstaltungen bestätigen das wachsende Interesse an der Bioökonomie.
In engem Austausch mit den bayerischen Clusterinitiativen, Industrieverbänden, Umwelt- und Landwirtschaftsverbänden sowie wissenschaftlichen Instituten und Beratungsstellen pflegt der SVB mit seiner Geschäftsstelle das Bioökonomie-Netzwerk in Bayern und fungiert als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Industrie, Land- und Forstwirtschaft und Politik.

Austausch des SVB mit Prof. Ian O‘Hara von der Universität Queensland, Australien (zweiter v. l.) im Rahmen der Ratssitzung im Juni 2023 | Quelle: SVB
Austausch des SVB mit Prof. Ian O‘Hara von der Universität Queensland, Australien (zweiter v. l.) im Rahmen der Ratssitzung im Juni 2023 | Quelle: SVB
Der SVB im Austausch mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber | Quelle: StMELF/Schmidhuber
Der SVB im Austausch mit Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber | Quelle: StMELF/Schmidhuber

sbo logo

gefördert durch: 


Kreislaufwirtschaft Bioökonomie Logo

Besuchen Sie uns auf
Linkedin Logo